Der einig wahre Anfang

Aus Wobulisten

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Kapitel





Wie alles anfing

Oktober 2008

Von hier an beginnen meine Forschungen über den Ursprung und Herkunft des Wortes Wobulist, denn am Anfang war der Logos. Und um gleich auch ein paar unverbesserliche GeschlechtsspalterInnen mit ins Schnellboot der Gedankenmarine zu holen, können wir uns auch auf das Wortspiel "Das Logos" einigen. Gemeint ist Logos - das geschlechtslose Wort. Okay, jetzt sind alle glücklich und gehen vorurteilslos und befreit an das aufregende Werk die Wobulisten zu suchen. Sicherlich wird es während des Studiums dieser Texte nicht ausbleiben, dass einige bedingt durch einen Geburtsfehler oder eines gewöhnlichen DNA-Defektes nicht anders können, als ihre geistigen Einfälle ehrbaren Bürgern als Ausfall -- manchmal sogar als Abfall in den nachbarlichen Rosengarten zu schütten. Als Fallstudien, sozusagen.

Eine unbestrittene Tatsache kann ich ihnen aber jetzt schon verraten. Wobulisten gibt es überall in der Welt, Wobulisten sind nicht ortsgebunden. Man kann sie keiner Religion zu ordnen. Jedwede Schublade fehlt. Ist das nicht unheimlich, oder gar verschwörerisch? Ist wieder ein neuer Wobulisten-Code aufgetaucht, welcher sich hinter dem Original Davinci verbirgt? Ist der Wobulist überhaupt ein Jemand oder Niemand, eine Person -- oder gar eine neue Seuche? Niemand weiß es genau. Denn wissen sie, nicht weil es Wobulisten gibt es Wobulisten, sondern weil es Wobulisten gibt, gibt es Wobulisten. Diese vorschnelle Annahme es gäbe Wobulisten erscheint mir erstmal, so wie es scheint so zu sein, denn alle reden den Wobulisten nach dem Maul ohne zu wissen, was sie wollen. Wem sonst könnten denn die vermeintlich geistigen Ausflüsse der Obrigkeiten, die uns täglich mit ihrem hirnlosen Gesülze der eigenen Sachlichkeit Knüppel in die Beine werfen gehören, wenn nicht den Wobulisten. Sie tarnen ihre angebliche Kompetenz mit historischen Begriffen, um den eigenen Hirntod zu überdecken. Sie wissen ja: "No brain -- no pain!" Wenn trotz aller Sicherheitsmaßnahmen doch mal eine geistige Vortäuschung an falscher Stelle verständnislos aufblitzen sollte, kann man immer noch sagen: "Ich erinnere mich nicht mehr." "Wir glauben Ihnen, Herr Abgeordneter."

Ist es nicht grauenerregend, dass wir in uns ein Wort tragen, dessen Bedeutung wir einfach nicht kennen? Alle reden davon, doch keiner weiß was es ist, und trotzdem wirkt es. So viele Fragen zu den Plagen. Fragen über Fragen. Da kann man sich nur fragen, ob die vielen Fragen wieder neue Fragen hervorbringen. Denn "Wer Fragen säht wird Fragen ernten." sagt ein altes Sprichwort, und das muss es wissen. Epidemische Zustände der Gedankenlosigkeit in einer Zeit, welche jedewede Art eines vernünftigen Gedankens den man äußert, als terroristischen Angriff auf die freiheitlich demokratische Grundordnung begreift. Die Gedankenpolizei gibt es schon seit Georg Orwells Roman 1984. Die virtuelle Welt erscheint uns frei, aber genau diese Tatsache macht es uns nicht leichter, die wahre Ursache für die geistigen Verwirrungen und Irrungen unserer gesellschaftlichen Leithammel und Rattenfängern zu erkennen. Es reicht nicht aus, nur im Kopf den Gedanken an Freiheit zu haben. Erst wenn ich meine Freiheit auch innerhalb unserer Gesellschaft mit Respekt und Würde leben kann, dann kann ich wirklich von gelebter Freiheit reden. Ich möchte selbst entscheiden wer meine oder unsere Feinde sind. Es gibt kein Hindernis und keine Grenze mehr welche die Demarkationslinien des Geistes in real und surreal teilt, um dafür zu sorgen, dass alles am rechten Fleck – am rechten Ort ist.

So kommen wir nicht umhin, uns gemeinsam in das Zeitaltern des Anthropozens zu beamen. Nach dem wir das getan haben und links abgebogen sind, befinden wir uns schon mitten drin in der spannenden Suche nach dem einzig wahrlich schauerlichen, unbekannten Wobulisten. Um das Geheimnis zu erobern, müssen wir Reisen. Also raus mit den fälschungssicheren Gedankenreisepässe, und ab ins abgasarme und steuerbefreite Fahrzeug.

Sofort nach der Landung in den traurigen Orten, wo die Menschen nicht mehr lachen, versucht der Ankömmling das Gespür der Umgebung in sich durch ständiges Assimilieren aufzunehmen. Erst mit dem erfolgreichen Abschluss der Assimilation und Integration, vollendet der Wobulist seine Unsichtbarkeit. Denn sie müssen wissen -- in den anthropozotischen, spermaverseuchten Brutstätten der Menschen die nur so aussehen wie Menschen, jene die das Lachen nicht mehr kennen, kann kein Wobulist Freundlichkeit erwarten. Es sind ja keine Menschen.

Die Tagebücher der Wobulisten

1.2 Entdeckungen

Oktober 2008

Orte und Konzentrationen dieser an Hässlichkeit nicht mehr zu überbietenden Wohncluster sehen von weitem aus wie große Ansammlungen von Brut- und Nistkästen. Grauenhafte Kolonien mit giftiger Athmosphäre für friedliches Gedankengut, in der selbst die Wohnlichkeit unübersehbar auf der Flucht ist. Es ist schwer sich in diesem klimatisch extremen Raum-Zeit-Gefüge zu integrieren, ohne sich selbst zu zerstören. Nicht sichtbar zu sein, bedeutet Überleben. Es ist wichtig diese Vorgehensweise bei der Suche und Forschung nach den wahren und wirksamen Wobulisten genauestens zu befolgen. Der echte Wobulist läuft nicht von alleine in die Gefahr entdeckt zu werden. Denn dadurch geht die Wirkung der Unsichtbarkeit verloren, und mit der verlorenen Wirkung auch die Notwendigkeit und die Existenzberechtigung der Wobulisten. Entdeckung ist der größte anzunehmende Schaden für alle Lebensbereiche in den traurigen Orten. Machen wir uns auf die Entdeckungsreise.

"Alle Achtung! Botnischer Mobulist bei 8° West – 0200 voraus, gleich hinter dem Meerbusen!" brüllt der finnische Fährmann. Doch geschickt wie der Mobulist nun mal ist, tarnt er sich und nimmt die Gestalt jenes gemeinen Eisberges an, welcher schon die Titanic versenkt hatte, und konnte ungesehen dahin schmelzen. An dieser Stelle der Entdeckungen können wir ein kurzes Resümee resümieren, und feinsinnig feststellen, dass der Wobulist entkommen ist und wir ihn in Finnland nicht finden werden. "Oh und ach, es wohnen zwei Knopfzellen in meiner Brust!" rief der unüberhörbare X17Y23, ein Bot aus den frühen Zeiten der prozeduralen Programmierung als man noch glaubte, Menschen aus kalter Materie zu entwickeln. Eine Maschine namens Mensch, ohne Hirn natürlich, sozusagen. "Eine speist den analogen Herzschrittmacher, die andere die eiserne Herzlungenmaschine!".

Ein an Geburtstagen gerne zitierter Trinkspruch der alten, gebildeten Wobulisten, welche objektorientierte Programmierung als eine Methode zur Modularisierung von Abläufen begreifen, die sich im Wesen von der klassischen, prozeduralen Kodierung unterscheidet, lautet: "Hoch die Tassen, im Himmel ist Kirmes!". Denn objektorientierte Verhaltensmuster sind für Wobulisten leichter zu kontrollieren und zu erweitern als prozedurale Systeme.

Allerdings funktionieren die so programmierten Klassen erst dann optimal, wenn ihre Objekte sauber, exakt und logisch programmiert sind. Zu dem vereinfachen die einzelnen Objekte einer Klasse durch die strenge und konsequente Modularisierung der Einheiten-Tests die Wiederverwendung von Steuerteilen. Sie folgt dem Paradigma der imperativen Kodierung. Diese Paradigma ähnelt sehr den imperativen Gesellschaftsformen des Anthroprozens. Womit wir wieder am Anfang wären.

Auch wenn sich Wobulisten dieser Methoden bedienen, müssen sie sich nicht ausschließlich über die befehlsgeführte Sprache verständigen oder gar nach ihnen handeln. Denn die angesprochenen Objekte einer Klasse steuern und entscheiden eigenmächtig. Imperiale Objekte sind Behältnisse für die im Auftrag der absoluten Klasse »Imperium« handelnden Methoden. Frei nach dem Motto »Befehl ist Befehl!«

Die Tagebücher der Wobulisten

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